Auch fehlt`s nicht an Blumen im Revier. Die Kurfürstin hatte die gebräuchlichen einheimischen Zierpflanzen in ihren Gärten, und sie hatte exotische, die aus weit entfernter Heimat kamen.

Aber den Vorzug bekamen in den kurfürstlichen Gärten die blühenden Kräuter, die wir wir hier alle finden werden. Gewöhnlich übersehen wir leicht die Schönheit der Kräuterpflanze, die auch deshalb schön ist, weil sie sich bescheidener gibt im Vergleich zu den attraktiven Gartensorten.  So manche der Pflanzen sind beides, so zeigt uns die Iris die Vorzüge ihrer Blüte, im Verborgenen hält sie ihre heilsamen Kräfte. Die Wurzel der gelben Schwertlilie kam in Aufgüsse gegen bösartige Infektionskrankheiten.

Auch die blühende Minze oder der Lavendel und viele andere Heil- und Küchenkräuter sind das eine wie das andere: Duft, schöner Augenschein und Heilkraft. Allerdings sind die wenigsten von ihnen ausgesprochene Gartenkräuter – sie kommen eher aus den Wäldern, von Wiesen und Feldern. Oder auch von Baum und Strauch wie die Birkenblätter z.B. und der Wacholder, die Lindenblüte. Jene, die sich selbst imposant ins Bild setzen wie die Engelwurz, die Mariendistel oder der prächtige Eibisch scheinen schon beim  Anblick vor Heilkraft zu strotzen. Der Rhabarber steht nicht nach und auch nicht der Eisenhut.

Und wir haben hier im Anna-Garten ein weiteres Zusammenspiel von Naturkräften, die uns Menschen dienen, vor Augen: Bienen und Hummeln, die gern auf den Blütenständen der Kräuter zu Gast sind. Ihr Honig gibt uns dann Kunde und ihre unermüdlich fleißige Bestäubungsarbeit ist Voraussetzung für nächste Pflanzengenerationen.

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