B180 - Fußgänger vor Auto?
Die B180 und der Streit um den Zustand begleiten mich seit sechs Jahren im Amt. Immer wieder haben wir verkehrsscheuen und Vororttermine gemacht, um vorwärts zu kommen. Wir haben erstritten, dass der geplante Ausbau sich dem anpasst, was wir wirklich brauchen. Dennoch ist gerade keiner glücklich. Nun müssten wir entscheiden, wie wir mit der Lage umgehen. Und dabei das Auto hinten anstellen. nebenan erkläre ich, was das bedeuten würde. Wären wir bereits dafür?
Ich finde die Lösung, Autos statt Fußgänger einen Umweg machen zu lassen, sehr gut, auch angesichts des nahenden Winters, denn die Fußwegvariante durch den Wald ist schlicht und einfach nicht zumutbar. Nebenbei würde ich seitens der Stadt bzw. der Gemeinde versuchen, das Thema medial, d.h. durch Funk und Fernsehen richtig groß an die Glocke zu hängen, manchmal geraten ja auf diese Weise die zuständigen Amtsschimmel doch ein wenig in Bewegung, was man nur hoffen kann!
Danke für den Beitrag. Die Reaktionen auf Facebook gehen aber gerade in die andere Richtung.
Gute Gründe meinerseits gegen diese Idee. Erstens muss ich als Student täglich in meinen Praxisbetrieb über genau diese Straße gelangen. Eine Umleitung kostet Zeit, Geld und Nerven, denn die genannten „Umleitungen“ sind umständlich zu fahren. Zweitens bin ich nicht der einzige Pendler der tagtäglich auf genau diesen Abschnitt angewiesen ist. So fahren viele Chemnitzer und Ortsansässige jeden Tag dort entlang auf Arbeit. Des weiteren sind Firmen wie Onnen Krieger Metallbau oder Rosskopf und Partner und vor allem die Agrar am Kunnerstein sowie viele Zulieferer von dem Abschnitt abhängig. Auch diese müssten Umwege planen, die sich mit der Dauer in der Wirtschaftlichkeit der Unternehmen bemerkbar machen würden. Außerdem stellt sich für mich eine der wesentlichsten Fragen, nämlich nach den Fußgängern. Aus meinen Beobachtungen und aus Diskussionen mit anderen heraus muss ich festhalten, dass dort so wenige Passanten entlang laufen, als dass für diese die Straße allein freigegeben werden sollte. Ich persönlich sah leider noch nie(!) jemanden dort entlang laufen. Lediglich Radfahrer, zu denen ich auch des Öfteren zähle, quälten sich zwischen den zwei Leitplanken hindurch. Für mich wäre also sinnvoll, wenn denn schon über solch eine Option gesprochen wird, zu erfassen wie viele Passanten/Radfahrer und im Gegenzug Autos(Pendler) tagtäglich, vor allem Wochentags die Straße benutzen. Noch interessanter, weil Sie, Herr Neubauer, die eingeschränkten bzw nicht umsetzbaren Beleuchtungsmöglichkeiten im Wald angesprochen haben, wann und wieviele Passanten darauf angewiesen sind und wären, im Dunkeln, sprich in der Nacht dort entlang zu laufen?
Zum Schluss möchte ich auf den vorhandenen Weg direkt oberhalb der Straße hinweisen. Wenn dieser mit einfachen Freischneide- und Aufräumarbeiten begehbar gemacht werden würde, könnten die Passanten sogar dort entlang, falls es denn überhaupt welche gibt, die wirklich täglich darauf angewiesen sind dort entlang zu kommen. Radfahrer können nach wie vor im normalen Verkehr fahren.
Zusammengefasst fehlen mir Argumente um so viele Leute über umständliche Umleitungen zu schicken. Gern kann mir jemand erwidern und darlegen das es unbedingt notwendig ist. Ich bin jedenfalls strikt dagegen die Straße für Motorgespanne zu sperren.
Mit freundlichen Grüßen
Der Grundgedanke, die Fußgänger durch diese Regelung zu schützen, ist für mich voll und ganz nachvollziehbar, da niemand bei Wind, Wetter und Dunkelheit durch den Wald laufen möchte – gerade Frauen und/oder Kinder.
Fraglich ist für mich, ob die Nutzung der Fußgänger, die zwischen den beiden Orten pendeln, die Nutzung durch Fahrzeuge aufwiegt.
Gerade im Winter ist davon auszugehen, dass die Zahl an Fußgängern und Radfahrern zurückgehen wird. Selbst als Autofahrer im Winter aus Kunnersdorf hinaus- und hereinzukommen stellt sich zeitweise schwierig dar, wenn ich mich an letzten Winter erinnere, als alle Wege gesperrt waren – nach Erdmannsdorf, Dittmannsdorf, durch das Sternmühlental und die Verbindung Hennersdorf-Augustusburg. Da half es am Ende auch nur, es zu wagen an der Sperre vorbeizufahren und im dunkeln von Hennersdorf nach Kunnersdorf zu laufen, da der Berg zwischen den Dörfern für Autos ohne Ketten nicht machbar war. Aber das ist Vergangenheit und war eine Erfahrung, die auch gemacht werden wollte.
Zurück zum eigentlichen Thema: Ehrlich gesagt habe ich von Anwohnern in den letzten Jahren auch nicht die Menschenmassen zwischen den beiden Orten als Fußgänger auf der Strecke angetroffen. Wandersleute an den Wochenenden oder vereinzelte Jogger trifft man eher an, aber für diejenigen ist ein Umweg durch den Wald und innerhalb der Natur ohnehin angenehmer als der Gänsemarsch neben den teilweise sehr schnell vorbeifahrenden Autos.
Und wie Sie bereits sagen: Die meisten derer, die sich über die vorliegende Situation beschweren, werden wahrscheinlich mit dem Auto unterwegs sein. Denen wird man es ohnehin nicht Recht machen können.
Das ewige Leben wird die Straße in dem Zustand sowieso nicht mehr haben. Die Nutzung – auf welche Weise sie auch künftig erfolgen mag – wird auf ein paar wenige Jahre begrenzt sein, auch im Hinblick auf die Entwicklung der gesamten Umwelt. Jedes noch so kleine Unwetter wird weiterhin erkennbare Spuren hinterlassen, die sich nicht verhindern lassen werden.
Ich finde die Idee am besten, dass nette Autofahrer die wenigen Fußgänger das Stück einfach mitnehmen. Man könnte ja an den Ampeln auf Infotafeln darauf hinweisen.
Allen kann man es eh nie recht machen lieber Dirk.
Auf der einen Seite verstehe ich deine Argumente die Straße für den Verkehr zu sperren. Auf der anderen ist es gerade im Winter manchmal so das alle Straßen zu sind und so eine weitere Alternative fehlt.
Das was ich persönlich an Fußgängern mitbekommen habe, die dort lang laufen, die kann ich an einer Hand abzählen. Des Weiteren stellt sich für mich gerade die Frage was schwerwiegender ist, die Fünf Fußgänger die am Tag dort lang laufen zu „behindern“ oder – weil es derzeit überall so extrem hochgepuscht wird – der gemeine Individualverkehr mit seinen CO2 und Stickoxid. Kann man angesichts der Klimadebatte verantworten das der Verkehr durch die Umleitungen eine deutlich längere Strecke fahren muss und dadurch auch mehr Schadstoffe ausstoßen werden?
Die Aussage von Frau Heike Luthe, diese Problematik medial an die große Glocke zu hängen würde ich ebenso befürworten.
Nun, die absolute zahl der Fußgänger ist eigentlich nicht wirklich relevant. Spätestens dann nichtmehr, wenn irgendetwas passiert. Das mit der großen Glocke wird wohl auch eher nicht helfen, denn wir sprechen ja von keinem Geheimnis mehr. Und da die Planungen für den Bau laufen, kenne ich die Antworten schon… Ich bin tatsächlich ein wenig ratlos. Wir denken mal auf dem „mitnehmen“ rum. ich weiß aber nicht, ob das tatsächlich funktionieren würde. Wir planen derzeit ein solches System, sind aber nicht so schnell. Und planen muss man das, denn wir brauchen eine Sicherheit dabei. Wer steigt zu wem ins Auto? Wie ist derjenige versichert? Das kann man alles regeln. Aber eben nicht mal eben so. Wie gesagt. Daran arbeiten wir, weil wir sowas im gesamten Ort etablieren wollen. Aber eben so, dass ich ich mein Kind auf diesen Weg schicken würde… Und das dauert noch. Aber danke für die Ideen.